Artikel vom 28.10.2005
 

50 Jahre „Rund um Zschopau“ am 22.10.2005

Am 16. Oktober 1955 war der erste Start zum gesamtdeutschen "Rund um Zschopau". Ebenso wie vor 50 Jahren begann am Samstag der Wettbewerb um 8.00 Uhr. Gestartet wurde damals in 5 Klassen, wovon Fahrer von Motor Zschopau in 3 Klassen dominierten.

Bereits der erste Wettkampf lockte zahlreiche Zuschauer an die als eine der schwersten eingestuften Strecke. Die Geschichte von "Rund um Zschopau" wird beeindruckend von Steffen Ottinger in seinem gleichnamigen Buch dokumentiert. Wenn man die Fotos mit denen von heute vergleicht, erkennt man, dass Zschopau für Motorsportfans schon immer ein Anziehungspunkt war, der seinesgleichen sucht.

Swen`s großer Erfolg bei „Rund um Zschopau war 2002, als er in der Klasse über 175 ccm vor Aro, Samuli (Finnland) und Sascha Eckert die Tageswertung anführte und im Deutschen Enduro-Championat hinter Peter Bergvall (Schweden) und Mario Rinaldi (Italien) mit einer knappen Minute Rückstand zum Führenden den dritten Platz belegte.

An der Stelle sei erwähnt, dass Aro, Samuli 2002 Enduroweltmeister auf Husqvarna, Peter Bergvall 2002 Enduroweltmeister auf Yamaha wurde und Mario Rinaldi auf KTM bis 2000 bereits vierfacher Enduroweltmeister war, 2002 war er übrigens WM-Sechster.

Im folgenden Jahr stand Swen in seiner Klasse nochmals auf dem Siegertreppchen ganz oben.

Zum 50. „Rund um Zschopau“ und Finallauf zur Deutschen Meisterschaft hatten sich nach Schätzung des Veranstalters etwa 40.000 Anhänger auf die attraktiven Zuschauerpunkte verteilt. Beim Test 1 am Skihang in Zschopau und Test 2 Nahe Feldgüter Krumhermersdorf ging es um Schnelligkeit und bei der Schlammpassage Ortslage Börnichen war ein gutes Auge für eine sichere Durchfahrmöglichkeit nötig.

Die Auffahrten am Teufelsberg und erstmals bei Dittmannsdorf, der Steinbruch / Druschbach sowie das Motodrom in Zschopau verlangten von den Fahrern Geschicklichkeit, Erfahrung und Kraft, wobei viele Fahrer bei schwierigen Passagen auf die unermüdliche Hilfe der Streckenposten angewiesen waren.


den Teufelsberg geschafft

Von den gestarteten A-Lizenzlern erreichten im Durchschnitt 83 % das Ziel, während von den Startern der B-Lizenz, Senioren, Klassik und Damen etwa 45 % im Durchschnitt das Ziel nicht erreichten.

Glückwunsch an Ralf Scheidhauer, KTM Sturm, zum Tageschampionatssieg und gleichzeitig zu seinem ersten Deutschen Meistertitel in der Enduroklasse II. Er verwies in der Deutschen Meisterschaft Sascha Eckert auf Platz 2 und Marco Straubel, der bei „Rund um Zschopau“ Platz 2 im Championat erreichte, auf Platz 3.

In der Enduroklasse I holte sich Giovanni Sala (bis 1999 5facher Enduroweltmeister auf KTM) den Tagessieg.


Sala, Startnr. 50

Deutscher Meister wurde Mike Hartmann ,Team BvZ, der zwar krankheitsbedingt nicht starten konnte, aber durch seinen Punktevorsprung am Ende doch vor Bert Meyer, Team Sturm, und Arne Domeyer, Team BvZ, siegte.

In der Klasse III ging der Tagessieg an den Italiener Fabio Farioli, Enduroweltmeister von 1993, vor seinem Teamkollegen, Sportchef von KTM und mehrfachen MX-Vizeweltmeister, Kurt Nicoll (GB) und Christoph Seifert Team BvZ.


Startnr. 250 Farioli, 251 Nicoll

In der Deutschen Meisterschaft konnten Christoph Seifert (KTM) und Udo Grellmann (Beta) die Plätze 2 und 3 besiegeln.


Christoph Seifert

Übrigens, Udo Grellmann belegte bereits 1984 bei „Rund um Zschopau“ auf einer MZ in der Klasse über 250 ccm in der Gesamtwertung einen 4.Platz.


Udo Grellmann

Der Anwärter auf den Tagessieg Marcus Kehr, KTM Sturm, musste leider wegen gerissener Kette in der dritten Runde aufgeben. Der Deutsche Meistertitel und Championatssiegertitel standen für Marcus bereits vor Zschopau fest – Glückwunsch!

Ein besonderes Highlight war auch dieses Jahr wieder die Teilnahme der Trophy-Senioren.


Startnr. 900 Harald Sturm DDR-Trophy, Nr. 901 Bert von Zitzewitz Trophy Deutschland

Von den gestarteten einstigen Six-Days-Teilnehmern (DDR-Trophy, Trophy Deutschland, Niederlande, Österreich und Ungarn) ging der Sieg an die ehemalige DDR-Auswahl um Harald Sturm (Hübler, Weber, Thalmann, Scheffler, Klädtke).


Rolf Hübler / Uwe Weber


Jens Thalmann / Jens Scheffler

Ein besonderer Glückwunsch an die zwei Teams des ADAC Pfalz zum Mannschaftsieg und einem 4. Platz in der Tageswertung. Die Plätze 2 und 3 gingen an den ADAC Hessen Thüringen e.V.

Alle Einzelergebnisse sind zu finden unter www.zeitnahme-dataservice.de.

Mit „Rund um Zschopau“ geht die Saison 2005 zu Ende und für einige Fahrer wird sich die Frage stellen – quo vadis? Wie werden sich die neuen Teams formieren?

Fest steht auf jeden Fall, dass die Teams sehr gute Arbeit geleistet haben, wobei für Außenstehende die Investition an Geld und Zeit kaum messbar ist.


Karin Enderlein