Artikel vom 22.07.2005
 

Erinnerungen an Swen

Swen wäre am Montag 27 Jahre alt geworden. Blumen, die man
ihm an diesem Tag überreicht hätte, schmücken nun sein Grab.


Man steht davor und kann sie nicht fassen – diese Endgültigkeit.

Es bleibt nur die Erinnerung an die Jahre seiner Kindheit in Lenkersdorf gemeinsam mit seinen Eltern, Großeltern, Bruder Heiko, seinen Freunden aus der Krippen- und Kindergartenzeit in Zwönitz (z.B. Sven Reinhold, heute besser bekannt als Scooter), den Nachbarskindern und die Jahre seiner Schulzeit bis zum Abitur. Zu Vielen hatte Swen nach der Schulzeit, bedingt durch seine neue große Leidenschaft – den Motorsport – wenig Kontakt.

Umso mehr waren wir gerührt, wie viel Anteilnahme seine ehemaligen Schulkameraden uns nach dem schrecklichen 15.September entgegenbrachten. Darunter auch Kathleen und Falk Hildebrand, die noch während der Schulzeit mit ihren Eltern in die alten Bundesländer ausreisten und nach 16 Jahren tief erschüttert an Swen`s Grab standen. Sie kamen damals gern nach Lenkersdorf und haben uns freundlicherweise Fotos aus dieser Zeit zur Verfügung gestellt.

Ganz liebe E-Mails habe ich auch von Nicole Seidel, einer ehemaligen Mitschülerin, erhalten. Sie beschreibt Swen aus dieser Zeit als einen sehr freundlichen, fröhlichen und höflichen Klassenkamerad, der in der Freizeit immerzu am Moped herumbastelte und keine Zeit für eine Freundin hatte.

Swen erkämpfte sich mit eiserner Disziplin in Bezug auf Fahrtraining, Ausdauerlauf, Nahrungsumstellung und Muskelaufbau Jahr für Jahr nationale und internationale Anerkennung in seinem geliebten Sport.

Er studierte stundenlang Videoaufnahmen von Motocrosswelt-meisterschaften und später seine eigenen Trainingsstunden, die
sein Freund Bunt gefilmt hatte.

Man sieht die Bilder vor sich, als er in den ersten Jahren freitags mit seinem Vater im Fiat Ducato mit Wohnanhänger zu den Motocrossrennen fuhr (manchmal begleitete ich die beiden). Wenn er nach den Rennen anrief, war es gut gelaufen.

Als Swen vom Motocross zum Enduro wechselte, kümmerten sich Harald Sturm und sein Team um ihn und seine liebe Kristin, die von nun an ständig an seiner Seite war.

Mit dem Sturm-Team erkämpfte Swen 2002 seinen ersten Deutschen Meistertitel. So viele hatten ihm diesen Sieg gegönnt.

Jeder, der Sport treibt, weiß, dass es Höhen und Tiefen gibt. Das war zu Saisonauftakt 2003 für Swen eine bittere Erfahrung. Aber er hat gekämpft und sein Selbstvertrauen wieder gefunden.

Für 2004 hatte er sich nach dem Teamwechsel zu BVZ noch höhere internationale Ziele gesteckt. Der Höhepunkt sollte die Enduro-WM in Zschopau sein……

Kristin und Swen hatten so viele gemeinsame Ziele....

... Er fehlt so sehr !!!

Für Heiko´s Kinder Alisa (6 Jahre) und Linus (3 Jahre)
ist ihr Onkel Swen im Himmel.




Danke an dieser Stelle nochmals Herrn Burbach von der Firma Heiko Meier Nachrichtentechnik Zwönitz für die Aktualisierung der Homepage und Bunt für die aktuellen Fotos; ebenso der Steinmetzwerkstatt Scheunert Stollberg


Karin Enderlein