Artikel vom 30.08.2004
 
 

Eines meiner größten Ziele für die Saison 2004 habe ich gestern erreichen können. Nach 2002 darf ich mich wieder "Deutscher Enduro Meister 2004" nennen!

KTM's großer Viertakter hat einfach gut zu mir gepasst und alles lief so, wie ich es wollte. Jeder vom Team, von den Sponsoren, von Familie, Freunden, Bekannten und vor allem meine Freundin haben dazu beigetragen und auf ihre Art und Weise zum Titel geholfen. Ich glaube der erste Titel '02 war irgendwie größer, emotionaler aber letztendlich befriedigt es einfach, ganz oben zu stehen und wieder neue Ziele stecken zu können. Und entscheidend ist ja auch, welche Ziele man sich steckt oder gesteckt hat. Diesen Titel kann mir sicher keiner mehr nehmen, aber die Krone unseres Sports hengt nunmal noch einige Stufen höher. Wenn ich davon spreche, eines meiner größten Ziele für 2004 erreicht zu haben, was sind die Restlichen? Neben dem DM Titel wollte ich regelmäßig in die WM Punkte fahren. Nach den ersten WM Läufen schien das dann zu klappen, also mussten neue Ziele her, um nicht stehen zu bleiben. Nun hieß es, den ersten großen Zeitabstand bis zu WM Rang 6 o. 7 von 15 Sekunden pro Test aufzuholen. Dieses Ziel steht noch und um es zu erreichen, bleiben mir die SIX DAYS in Polen und das WM Finale in Zschopau. Aber nochmal zurück zum Wochenende. Ich hatte 15 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten und dachte auch überhaupt nicht dran, zu verlieren. Ich wollte eher nochmal versuchen, an Eriksson ranzukommen und nach den 60 Strafsekunden von Burg hatte ich sowieso noch etwas Wut im Bauch.

Wir mussten 4 Runden mit je 2 Sonderprüfungen fahren. Meine Klasse startete zuerst und nach dem nächtlichen Regen waren wir in der ersten Runde echt im Nachteil. Selbst Anders Eriksson kassierte eine Packung von Saarenkoski, der als letzter Starter einfach schon bessere Streckenbedingungen vorfand. Bereits ab Runde 2 zeichnete sich eine Wendung ab. Ich schaffte es sogar 2-3 mal mit Anders zeitlich gleich zu fahren. Aber der mehrfache Weltmeister machte zum Ende hin seinen Sieg immer sicherer und wurde wieder Tagesschnellster. Saarenkoski hatte zwischenzeitlich einige Probleme in einer Prüfung und verlor wertvolle Zeit. Ganz zu meinem Glück, denn am Ende war ich mit nur wenigen hundertstel Sekunden vor Saarenkoski in der Tageswertung Zweiter hinter Eriksson. So konnte ich mit dem Wochenende gleich doppelt zu frieden sein. Für mein Team gab es gleich 3 mal Grund zur Freude. Nicht nur ich holte den Titel, sondern auch Mike Hartmann bei den 125ern und Marco Straubel bei den 450ern.

Anders Eriksson gewinnt das deutsche Championat. Bereits in der Vorwoche holten Markus Kehr bei den 250ern/2T und Sascha Eckert bei den 250ern/4T die Titel vorzeitig. Gratulation an alle! In zwei Wochen geht's dann nach Polen zur Sechstagefahrt. Mal sehen was da geht.

Swen Enderlein