Artikel vom 31.05.2004
 
 

Was für eine Erfahrung - mein erstes Langstreckenrace und dann gleich noch 24 Stunden! Das Team BvZ KTM Racing startete mit 4 Fahrern(Marco Barthel, Mike Hartmann, Christoph Seifert und ich), einem Motorrad!!(KTM 450 EXC) und zahlreichen Helfern(Teammechaniker Mike, meine Eltern, mein Kumpel "Bunt", meine Freundin Kristin mit Freundin, Marco's Kumpel Basti und Mike Hartmann's Dad - big thanks to all of you!!!). Das Rennen begann am Samstag 17 Uhr mit LeMans-Start.

Irgendwie wollte keiner von uns Fahrern den Anfang machen und wen hat's dann letztlich erwischt?- mich wie toll !Die Strecke war nämlich noch mit einigen Wasserlöchern bestückt, die dann von den ersten Fahrern erstmal entleert werden mussten. Darauf war natürlich keiner scharf. Die erste Stunde übernahm also ich. Vom Start kam ich zwar miserabel weg, aber am Ende der ersten Stunde klebte ich schon am Hinterrad des bis dahin zweitplatzierten Teams. Anschließend wechselten wir stündlich alle Fahrer durch. Jeder sollte vor Einbruch der Dunkelheit die Strecke schon gefahren sein. Unser Team wurde während des Rennens von einem Kamerateam begleitet. Sie interviewten uns immer wieder und schauten uns beim Service über die Schulter. Auch unser Mechaniks Mike musste vor die Linse.

Nachdem jeder von uns auf der Strecke war, musste ich wieder ran. Diesmal planten wir ein längerse Intervall zu fahren(ca. 2 Stunden), um jeden Fahrer eine längere Ruhephase zu verschaffen. Außerdem wurde das Bike gleich nachtfertig gemacht und bekam zwei große Scheinwerfer verpasst. Ich war noch nie mit dem Motorrad im Dunkeln unterwegs und das hier war eine echte neue Erfahrung für mich! Man muss noch konzentrierter sein, weil die Löcher und Rinnen viel schwerer zu erkennen sind.

Unser Plan funktionierte ganz gut und mit dem Motorrad gab es auch keine Probleme.Wir eroberten sogar die Führung und nahmen einen schönen Vorsprung mit in den Tag. Lediglich das Licht musste getauscht werden, nachdem Christpoh mit einem Überundeten zusammengestoßen war und die großen Scheinwerfer zerstört wurden. So musste ich mit der original KTM-Beleuchtung die letzten Runden im Dunklen drehen, was auch gut funktionierte. In der Nacht hatte der Veranstalter die Strecke sogar durch's Festzelt geleitet! Es dauerte nicht mehr lange bis es hell wurde und die Sache mit dem Licht war gegessen. Als dann jeder zweimal "seine" 2 Stunden abgespult hatte, war der Plan, wieder auf 1 Stunde zu gehen und so halt öfter zu wechseln.

Bei den Stopps packte auch jeder mit zu und alles lief wie am Schnürchen - nur Filter wechseln, Kette schmieren, auftanken - fertig. Was es nachts zu kalt war, war es tags zu warm denn die Sonne brannte ganz schön. Der Staub und die harte Strecke rundeten die Sache ab. Die Führung konnten wir sogar zu einem 2 Runden-Vorsprung ausbauen. So nach und nach rückte sogar, man soll's kaum glauben, der Nachmittag heran und somit das Ende eines langen Races. Von unseren Betreuern hat glaub' ich gar keiner mal geschlafen. Selbst für mich als Fahrer war es schwierig in den Pausen die Augen richtig zu zubekommen. Alle waren froh, dass es dem Ende zuging.

Die letzten 45 min. musste ich nochmal ran. Wir hatten zu dem Zeitpunkt mehr als 3 Runden Vorsprung. Ich konnte die paar Runden easy angehen und Punkt 17 Uhr Sonntag Nachmittag bekamen wir als erstes Team die Zielflagge - geschafft! Alle waren voll happy. Einige hatten sich sogar Streichhölzer unter's Augenlied geklemmt um noch was mit zu kriegen....

Swen Enderlein